Wie manche vielleicht gelesen haben, bekam ich zu Weihnachten meinen Kindle 4 geschenkt. Das erste Buch, das ich mir darauf herunterlud war The Hunger Games von Suzanne Collins, also das erste Buch der Panem-Trilogie. Diese wollte ich schon länger lesen, aber die deutsche Papier-Ausgabe war mir zu teuer (ich zahl keine 27€ und nachher gefällt's mir vielleicht doch nicht), die englische Ausgabe als Taschenbuch fand ich lieblos gestaltet und relativ hässlich. Da kam es mir gerade recht, dass es den ersten Teil der Reihe schlappe 3,86€ im Kindle-Shop gibt. Einige Sekunden später landeten die Hungerspiele dann auf Herrn Kindle und es konnte losgehen.
Rahmengeschichte
Nordamerika wie wir es kennen existiert nicht mehr. Naturkatastrophen und der Mensch trugen dazu bei, dass aus dem einst florierenden Kontinent, das Land Panem geworden ist. Es teilt sich auf in 13 Distrikte, deren Bewohner systematisch ausgebeutet werden. Ein Aufstand des 13. Distrikts wurde gewaltsam niedergeschlagen und dieser Bereich Panems wurde vollständig vernichtet. Die verbleibenden zwölf Distrikte müssen sich seitdem jeweils ein Mal jährlich den Hungerspielen stellen. Einem perversen Vergnügungsspiel der wohlhabenden Regierung im Kapitol.
In den Hungerspielen müssen sich jeweils ein Junge und ein Mädchen aus jedem Distrikt in einem Kampf jeder gegen jeden stellen. Das Spielfeld ist dabei ein jährlich wechselndes Areal und kann von Wald, über Wüste bis Eislandschaft so ziemlich alles sein. Die Jugendlichen im Alter ab 12 Jahren sind dabei komplett auf sich allein gestellt. Manchen ist das Glück nach Waffen vergönnt, andere haben begeisterte Sponsoren, die sie mit Nahrung versorgen, denn die wird niemandem geschenkt. Der Name Hungerspiele ist Programm.
(Anmerkung: Der Freund des japanischen Films mag hier gewisse Parallelen zum FSK18 Schlachter Battle Royale feststellen. Und das völlig berechtigt.)
Handlung
Hauptfigur Katniss Everdeen stellt sich also dieser grausamen Aufgabe, um ihre kleine Schwester Primrose zu schützen, deren Name eigentlich gezogen wurde. Das ganze Buch über gibt sie uns einen tiefen Einblick in ihre Gedanken und Gefühlwelt. Ein Punkt, der das Buch und auch ihre Handlungen so greifbar und auch tragisch macht. Wir erfahren wie es sich, sich gegen andere Opfer der Perversion zu stellen, um überleben zu können. Wie es ist, niemandem trauen zu können und nicht zu wissen, ob man morgen noch lebt. Die ständige Angst zu spüren.
Eindrücke
Das Lesen war daher oft ziemlich beklemmend, aber nicht minder beeindruckt hat mich Katniss Willensstärke und die Fähigkeit sich der Situation anzupassen, ohne dabei gewaltätig zu werden. Das Buch ist im Prinzip eine Darstellung von Sozialpsychologie unter extremen Bedingungen. Und ich fürchte, dass dies in der kommenden Verfilmung im März 2012 gar nicht in dieser Wucht rüberkommt, die einem beim Lesen entgegen schlägt. Denn was die Charaktere tief drinnen bewegt, muss man erstmal darstellen.
The Hunger Games war tatsächlich eins der wenig Bücher, bei denen ich wirklich schwer schlucken musste. Diese Machtlosigkeit gegenüber dem Kapitol ist auch für den Lesern nur schwer zu ertragen. Stellenweise ist das so traurig, man könnte echt heulen. Unfassbar ist auch, mit welch krankem Spaß die wohlhabenden Teile von Panem die Hungerspiele verfolgen und aufbauen. Da werden die Tribute aufgestylt, fürs Interview gecoacht, nur damit die wichtigen Menschen im Kapitol bestmöglich unterhalten werden.
Natürlich ist das Buch nicht lustig. In Panem gibt es nichts zu lachen. Dennoch hat das Buch durchaus seine schönen Momente und ist trotz aller Beklommenheit nicht depressiv. Was vornehmlich an der starken Protagonistin liegt. Es ist sehr gute Unterhaltung, die zum Nachdenken anregt. Eins der Bücher, die man nicht vergisst. Daher auch eine klare Leseempfehlung von mir.
Kennt ihr die Trilogie schon? Werdet ihr euch die Filme ansehen?
Ich habe alle drei gelesen und war positiv überrascht! Den ersten Band hat mir eine Freundin geliehen, als ich mit einer Erkältung im Bett lag und ich hatte keinerlei Erwartungen (der deutsche Untertitel zum ersten Panem lautet: "Tödliche Spiele", zum zweiten: "Gefährliche Liebe" - wer denkt sich denn sowas aus!?).
AntwortenLöschenAber gerade der erste war unglaublich fesselnd, anrührend und auch clever. Das vergisst man wirklich nicht.
Ich werde mir den Film auf alle Fälle ansehen - allein schon, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie man da an eine FSK 12 Freigabe kommen will.
Bin gespannt, wie dir die beiden anderen gefallen werden! :)
Wuaaahhh. Noch eine Woche bis zum Filmstart! :)
AntwortenLöschenIch habe auch das erste Buch vor kurzem gelesen und war total begeistert davon. Stimme deinem Fazit hier voll und ganz zu. Bei mir bliebs übrigens nicht nur beim schwer Schlucken, sondern ich musste tatsächlich beim Lesen heulen ^^
Auf die Verfilmung bin ich wahnsinnig gespannt und werde meinen Mann wohl nächstes Wochenende da mal hinschleppen :) Hoffentlich haben die keinen Mist gebaut, was die Übertragung von Buch zu Film angeht... Demnächst sind wir schlauer.
LG,
Nicole